Büsumer Trachten

© Annette Culemann - Pixabay

 

Tracht

Die Dithmarscher Landestracht ist ein Stück Geschichte und wird auch heute noch nach alten Überlieferungen angefertigt und von den Dithmarschnern mit Stolz getragen. Die Tracht geht auf das 15. und 16. Jahrhundert zurück. Allerdings sind keine originalen Kleidungsstücke aus dieser Zeit erhalten geblieben, was die Trachtenpflege nach historischem Vorbild erschwert. Wer eine original Dithmarscher Tracht anfertigen oder beschreiben möchte, orientiert sich dabei an den Aufzeichnungen des Büsumer Pfarrers Neocorus. Der Geistliche und Chronist hat die Tracht sehr genau beschrieben und somit der Nachwelt den Weg geebnet, um die Dithmarscher Tracht nicht aussterben zu lassen.

 

Prächtig und edel - die Frauentracht

Die Dithmarscher Tracht war nie eine Bauerntracht. Es wurde stets von einer Landestracht gesprochen. Einen Großteil seiner Ausführungen widmet Neocorus der Frauentracht. Die Tracht besteht aus einer Leinenbluse mit bunten Verzierungen an Hals und Brust. Die Ärmel bestehen aus den fest an die Bluse genähten Ärmeln und so genannten Vormauen. Diese Unterärmel werden mit Knöpfen an den Blusenärmeln befestigt und reichen vom Handgelenk bis zur Hälfte der Unterarme. Für das Futterhemd, das eigentliche Kleid der Tracht, existiert für Frauen und Mädchen ein einheitlicher Schnitt. Das Vorhemd besteht aus einem aus Tuch gefertigten Leibchen und einem Rock. Die Tracht war ursprünglich rot, weiß oder grün. Heute kommen außer gelb eigentlich alle Farben vor. Das Brusttuch besteht aus Samt und ist mit Goldborte versehen. Auf den Samtgürtel wird Gold- oder Silberschmuck aufgenäht. Weiterhin wird am Gürtel die Hofleiste befestigt. Darauf symbolisieren Knöpfe die Größe des Hofes. Auch ein Besteckköcher ist am Gürtel befestigt. Früher war es üblich, dass das Besteck zu Festen von den Gästen selbst mitgebracht wurde. Die Tracht vervollständigen Strickstrümpfe und einfache Schuhe mit Messing- oder Silberriemen als Verschluss.
 

Historisch kaum belegt - die Männertracht

Neocorus hielt sich zur männlichen Tracht der Ditmarscher eher bedeckt. Dies dürfte damit begründet werden können, dass sich die Männertrachten zur damaligen Zeit in vielen Regionen Deutschlands glichen. Um die Ditmarscher Tracht entsprechend rekonstruieren zu können, mussten Historiker auf Beschreibungen aus den umliegenden Regionen Stapelholm und Eiderstedt zurückgreifen. Eine besonders aussagekräftige Darstellung fand sich auf einem Grabstein des Lundener Geschlechterfriedhofs. Die Männer trugen nach diesen Recherchen in Dithmarschen ein enges Wams und eine kurze Schlaghose. Das Wams besaß Knöpfe und wurde mit einer Kordel in der Taille gebunden. Am Gürtel ließ sich ein Lederbeutel für alltägliche Dinge befestigen. Linksseitig trugen die Männer ein kurzes Schwert. Diese “Tsake” stand symbolisch für die Freiheit Dithmarschens. Die kurze Beinlänge der aus Leinen bestehenden Hosen lässt sich mit der Arbeit im sumpfigen Marschland erklären. Die Tracht komplettierte ein Krempenhut.
Die Dithmarschner Tracht wurde nur wenig verändert und orientiert sich an diesen historischen Belegen bis heute.
 

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